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Der musikalische Ansatz von Steve Coleman ist einzigartig, weshalb Jazzgröße und Klarinettist Don Byron ihn einmal als „Ausnahmepersönlichkeit der amerikanischen Musikgeschichte“ bezeichnete. Für den amerikanischen Saxophonisten und MacArthur-Stipendiaten ist das Spielen untrennbar mit dem Leben verbunden und gehört selbstverständlich zu einer in der Realität verankerten menschlichen Tätigkeit. Die Schwingungen und die Energie, die durch die Musik freigesetzt werden, sind Teil eines Ganzen, das sich vom Mikro- bis zum Makrobereich erstreckt. Diese fast mystische Vision des Jazz und insbesondere seines Live-Aspekts hat Steve Coleman bekannt und erfolgreich gemacht. Coleman begann bereits mit 14 Jahren, Saxophon zu spielen. Er teilte die Bühne mit internationalen Jazzgrößen wie Dave Holland, Thad Jones und Mel Lewis, Sam Rivers, Cecil Taylor, David Murray sowie Doug Hammond und blickt auf über 35 veröffentlichte Alben zurück.
Steve Coleman (c) Dimitri Louis
Um den Menschen sein Verständnis von Musik zu vermitteln, hat sich Steve Coleman immer mit Musikern umgeben, die mit den Five Elements eine echte Plattform für künstlerischen Ausdruck bekommen. Denn eines der unzähligen Qualitäten des Saxophonisten ist zweifellos sein unfehlbares Talent, neue Talente zu entdecken und ihnen die Bedingungen zu bieten, die für die volle Entfaltung ihres kreativen Potenzials erforderlich sind. Steve Coleman & Five Elements erkunden mit ihrer neuesten Live-Aufnahme ihres Konzerts im renommierten Village Vanguard in New York City ein neues und überaus spannendes Terrain mit der für sie typischen nicht-linearen Aufführungspraktik.
Steve Coleman & Five Elements verwenden spontane und vorkomponierte Module oder motivische Zellen, die in beliebiger Reihenfolge gespielt werden können und es jedem Musiker ermöglichen, spontan zu verschiedenen Abschnitten vor- oder zurückzuspringen - sogar zwischen Kompositionen - und so verschiedene Schichten der Musik hervorzuheben und die Form bei jeder Aufführung auf völlig interaktive Weise neu zu erfinden.
Steve Coleman und seine Five Elements sind auch heute noch - obwohl sie seit der zweiten Hälfte der 1980er Jahre aktiv sind - eine ebenso feste wie dynamische Größe in der zeitgenössischen Jazzszene. (...) Dieses wechselnde Ensemble (durch das auch Ambrose Akinmusire, Jason Moran und Vijay Iyer gegangen sind) hat als Grundzutaten „zyklische rhythmische Strategien, die von westafrikanischer und südasiatischer Musik adaptiert wurden; numerologische Vorschriften, die vom alten Ägypten und den Orisha inspiriert sind; (...) den Pop und die Trance eines James Brown-esken Funk-Grooves“ (N.Chimen, „The Music of Change“, IlSaggiatore S.92). Wenn in den letzten Jahren die Poetik von Altosax Coleman zu Rarefaction und Abstraktion zu tendieren schien, signalisieren die jüngsten Aufnahmen (Live at the Village Vanguard vols. I und II, Pi Recordings) und Live-Auftritte (...) eine kraftvolle, energische Rückkehr zum „Groove Funk“.
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