Der Verein Forum Gestaltung ging Ende November 2005 aus dem sehr erfolgreichen Projekt "Vision 24//Forum Gestaltung" hervor, das von Norbert Pohlmann, Ludwig Schumann und Ulrich Wohlgemuth anlässlich des 1200. Stadtjubiläums der Landeshauptstadt Magdeburg initiiert und in Zusammenarbeit mit der Hochschule Magdeburg Stendal, dem damaligen Nutzer des alten Kunstschulareals in der Brandenburger Straße, umgesetzt wurde. Die Gründungsversammlung fand am 29. November 2005 statt.
Zu den Gründungsmitgliedern gehörten neben den Initiatoren u. a. der Maler Dieter M. Weidenbach, der Kunsthistoriker Norbert Eisold, der damalige Kulturbeigeordnete der Landeshauptstadt Rüdiger Koch, der Designer Thomas Gatzky, die Kunsthistorikerin Eva Reulecke, der Fotograf Wilfried Tittel, der Maler Bruno Groth, der Glasgestalter Reginald Richter, Ulrich Rogge, der Unternehmer Wolfgang Schrader und der Maler Günther Paulke. Über 40 Persönlichkeiten aus dem öffentlichen Leben mit kulturellen, künstlerischen und kulturpolitischen Interessen hatten sich in der Brandenburger Straße in Magdeburg versammelt, um mit der Vereinsgründung die begonnene Arbeit strukturierter und nachhaltiger fortführen zu können.
Die Kunstgewerbe- und Handwerkerschule Magdeburg nimmt nicht nur in der Kulturgeschichte Magdeburgs einen bedeutenden Platz ein. Hier lehrten und arbeiteten hochrangige Gestalter wie der Architekt Albin Müller, der aus Liechtenstein stammende Grafiker und Textilkünstler Ferdinand Nigg, der Plastiker und Reformpädagoge Rudolf Bosselt oder die den Ideen der Klassischen Moderne verpflichteten Maler und Gestalter Johannes Molzahn und Walter Dexel. Hermann Eidenbenz, seit 1926 Lehrer für Schrift, wurde zu einem der Begründer des modernen Schweizer Grafikdesign. Der Werbegrafiker Wilhelm Deffke gilt heute als "Pionier des modernen Logos".
1963 wurde die Fachschule für angewandte Kunst, die Nachfolgerin der einstigen „Musteranstalt“ ersatzlos geschlossen. Ihre Geschichte war bis Anfang der 1990er Jahre gleichsam nur durch den Phantomschmerz erinnerbar, den ihre „Amputation“ verursachte. Die erneute Beschäftigung mit Inhalten und Hintergründen dieser Geschichte gehört zum Markenkern des Forum Gestaltung e. V.. Sie kann und soll verhindern, dass ein wesentlicher Teil der die Stadt und das Bundesland prägenden Kultur-, Kunst- und Bildungsgeschichte, die zugleich politische Geschichte ist, abermals aus dem urbanen Bewusstsein verschwindet.
Das Haus in der Brandenburger Straße hat sich in wenigen Jahre als feste Adresse ambitionierter Kunst und Kulturprojekte etabliert. Der genius loci vermochte sich deshalb zu entfalten, weil der historische Ort erhalten blieb und mit neuem Leben gefüllt wurde, denn die zeitgenössische künstlerische und gestalterische Produktion spielte von Anfang an eine ebenso wichtige Rolle. Zahlreiche Veranstaltungen, Ausstellungen, Theatervorstellungen, Konzerte und Lesungen, studentische Präsentationen, Konferenzen und Foren sorgten dafür, dass in der Brandenburger Straße nach und nach Form annahm, was eben zunächst „nur“ Vision war.
Neben einer ambitionierten Vermittlung von Kunst und Kultur hatte der Verein von Anfang an das Ziel, auch konkrete gestalterische und künstlerische Arbeit wieder am Ort der ehemaligen Schule zu verankern. Als die bis dahin am Ort beheimatete Hochschule Magdeburg-Stendal die Brandenburger Straße verließ, öffnete sich dieser Möglichkeitsraum. Heute arbeiten über 30 Akteure aus dem weiten Feld der Kultur und Kreativwirtschaft vor Ort. Seit Mitte 2019 hat der Verein mit Unterstützung der Landeshauptstadt Magdeburg auch die Verantwortung für die Entwicklung des gesamten alten Kunstschulareals übernommen und damit das Spektrum seiner Arbeit nochmals erheblich erweitert.
Heute hat der Verein ca. 80 Mitglieder. Der Vorstand, der 2021 neu gewählt wurde, hat sieben Mitglieder:
Ehrenmitgliedschaft: Bruno Groth (†) und Reginald Richter.
Den Aufnahmeantrag können Sie per Mail anfragen:
info@forum-gestaltung.de
Die Satzung können Sie als PDF herunterladen:
Satzung (pdf)