Neue Mittwochs­gesellschaft: Bulat Okudschawa „Mein Jahrhundert. Lieder und Gedichte“

Datum
Wed
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03
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07
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24
Beginn
20:00
Uhr
Ort
Bühne
Eintritt
15.00
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Eintritt frei
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Karten
15.00

Buchvorstellung und Konzert zum 100. Geburtstag von Bulat Okudschawa mit Ekkehard Maaß

Okudschawa (1924–1997) war ein Moskauer Dichtersänger und Schriftsteller. Ende der 1950er Jahre wurde er populär, weil er zwischen den Zeilen seiner poetischen Lieder das Leid der Stalinzeit und des Krieges beschrieb. Ekkehard Maaß übersetzt und singt seit 45 Jahren diese wunderbaren Lieder. In seinen Konzerten sind sie in beiden Sprachen zu hören. Zum 100. Geburtstag gab er das Buch Bulat Okudschawa „Mein Jahrhundert. Lieder und Gedichte“ auf Deutsch und Russisch heraus.

BULAT OKUDSHAWA

Der Moskauer Dichtersänger war ein wichtiger Vorbereiter von Glasnost und Persestroika. Bereits seine frühen Lieder waren ein Affront gegen die Partei- und Staatsdoktrin der Sowjetunion und brachen alle bestehenden Tabus. Statt die Siege zu bejubeln, sang Bulat von den Verlusten und vom Leid, die der Terror der Stalinzeit und der Krieg hinterließen und die er persönlich zur Genüge erlebt hatte.

Die Bedeutung Bulat Okudshawa für das Ende des Kommunistischen Diktaturen kann nicht genug hervorgehoben werden. Seine Lieder gaben Trost und machten Mut, sich frei und unabhängig zu fühlen und vor allem als Mensch. Auch in der DDR waren die Lieder Okudshawas bekannt und beliebt und regten an, die Parteipropaganda zu hinterfragen. Die Lieder Bulat Okudshawas unterstützten in erheblicher Weise das Freiheitsdenken, das zum Ende der kommunistischen Diktaturen führte.

Bulats Lieder sind nicht nur in vielen osteuropäischen Ländern bis heute wichtig, wo anstelle der alten, ideologischen Diktaturen neue, nationalistische Diktaturen das freie Denken bedrängen. Angesichts des Krieges in der Ukraine sind seine Antikriegslieder brennend aktuell. Auch in der „westlichen“ Welt sind Bulats Lieder von Bedeutung, denn Menschlichkeit ist überall auf der Welt eine Defizit.

Audiobeitrag: Sabine Adler, Der Liedermacher der Dissidenten in (Deutschlandfunk Kultur, Fazit, 6. Mai 2024)

EKKEHARD MAASS

Mit den frühen Erzählungen Maxim Gorkis begeisterte sich Ekkehard Maaß für die russische Literatur. Sie waren der Grund, warum er bereits als Schüler intensiven Kontakt zu den sowjetischen Soldaten suchte, die in den Wäldern seines Dorfes ihre Sommerlager hatten. Wie in Gorkis Erzählungen saß er mit ihnen am Feuer, kaute russisches Schwarzbrot, trank den ersten Wodka und übte mit ihnen Russisch. 1976 lernte er Bulat Okudschawa kennen und begann sofort, seine Lieder zu übersetzen und nachzusingen. Die Übertragungen von Ekkehard Maaß sind sehr genau, viele sind auch auf Deutsch gut singbar. Ekkehard Maaß studierte Theologie und Philosophie. Seit 45 Jahren organisiert er in seiner Künstlerwohnung im Berliner Prenzlauer Berg einen Literarischen Salon. Als Kaukasusspezialist leitet er seit vielen Jahren die von ihm gegründete Deutsch-Kaukasische Gesellschaft.

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Zum 100. Geburtstag von Bulat Okudschawas erschienen:

Bulat OkudschawaMein Jahrhundert. Lieder und Gedichte“,

herausgegeben und übersetzt von Ekkehard Maaß, mit einem Vorwort von Wolf Biermann, einem Nachwort von Katja Lebedewa und Illustrationen von Moritz Götze, Lukas Verlag, Berlin 2024

Bulat Okudschawa – Wunderbare Abenteuer,

herausgegebenund übersetzt von Jekatherina (Katja) Lebedewa, leiv-Verlag, Leipzig 2024

Einlass

19.00 Uhr

Preisinformation

15,00 € | 10,00 € ermäßigt

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