IM MORITZHOF
Ein unangefochtener König an der Jazzgitarre: Der Franzose Biréli Lagrène galt schon in den frühen 80er Jahren als musikalisches Wunderkind, nahm er doch mit gerade einmal zwölf Jahren seine erste Platte auf. Früh lehrten ihm sein Vater und sein Bruder das Gitarrenspiel, über viele Jahre lotete er unterschiedlichste Stilrichtungen aus und heute kann er auf fast 40 Alben in über vier Dekaden künstlerischen Schaffens zurückblicken.
Biréli Lagrène, der aus dem Herzen einer Sinti-Region stammt, wurde von einem Begleiter des berühmten Django Reinhardt entdeckt und so ließ sich der junge Gitarrist von dessen Stil und dem europäischen Jazz stark inspirieren. „Jazz ist mit einer ursprünglichen Freiheit verbunden, die keine Grenzen kennt“, sagt er. Spätere Einflüsse von Wes Montgomery bis hin zum Fusion-Jazz halfen Lagrène, seinen ganz eigenen Stil zu finden, der sich durch eine außergewöhnliche Anpassungsfähigkeit und enormes Improvisationstalent auszeichnet, das ihn zu einem der Größten an der Gitarre macht. Es kam zu zahlreichen Kollaborationen, z. B. mit Stephane Grappelli John McLaughlin, Paco de Lucia, Al Di Meola, Jack Bruce, Ginger Baker, Lenny White, Jaco Pastorius und Sylvain Luc.
Anfang der 2000er-Jahre erfolgte dann, mit diesen vielfältigen Erfahrungen im Rücken, die weitgehende Rückbesinnung auf das Erbe der Musik der Sinti. Lagrènes Alben „Gipsy Project“ und „Djangology/To Bi Or Not To Bi”, teilweise eingespielt mit der WDR Big Band, gelten als Meilensteine nicht nur des Sinti-Jazz, sondern des europäischen Jazz im Allgemeinen.
Lagrène gewann1993 den begehrten "Django d'Or" (den Goldenen Django) und 2001 den "Victoires de la Musique" (das Äquivalent zum Grammy in den USA, der vom französischen Kulturministerium für herausragende Leistungen in der Musikindustrie verliehen wird). Zudem wurde ihm 2012 die "Medaille des Chevalier des Arts et des Lettres", eine Anerkennung bedeutender Beiträge zur Kunst, verliehen.
Lagrène ist Multiinstrumentalist: Neben der Gitarre spielt er Bass, Geige sowie Klavier und gelegentlich Schlagzeug. Freuen Sie sich auf diesen Vollblutmusiker beim 7. Internationalen Gitarrenfestival Magdeburg.
[FR] Biréli Lagrène (Gitarre)
Die spanische Gitarristin gewann schon mit 17 Jahren den ältesten und wichtigsten Gitarrenwettbewerb der Welt – den Francisco Tárrega International Guitar Wettbewerb in Spanien. Heute präsentiert sie eine von Temperament und Gefühl geprägte klangliche Vielfalt, die sie mit Frische und Virtuosität auf der Gitarre zaubert.
Mit fünf Jahren begann Anabel Montesinos ihre Ausbildung an der heimischen Musikschule. „Ich wollte Geige spielen, aber die Familie meiner Mutter kam aus Sevilla, wo jeder Flamenco liebt und in jeder Familie Gitarre gespielt wird. Meine Mutter fragte mich: 'Warum nicht mit der Gitarre anfangen?' Alle meine Onkel spielten. Also habe ich angefangen, Gitarre zu spielen", erzählt sie. Später studierte Montesinos sowohl in Tarragona und Alicante als auch in Salzburg und Linz. Sie gewann zahlreiche Preise, gab Konzerte in den wichtigsten Konzertsälen der Welt, wie der New Yorker Carnegie Hall, und spielte zusammen mit namhaften Orchestern in Spanien, Venezuela, Skandinavien, Russland und Westeuropa. Ihre brillante Technik steht ganz im Dienste der Musik – und ihre Heimat Katalonien ist dabei immer spürbar. „Ich mag romantische und spanische Musik sehr gerne. Ich habe mich mit spanischer Musik aus verschiedenen Epochen beschäftigt und meine erste CD enthält viel romantische Musik. Aber ich spiele auch Bach und zeitgenössische Musik – alle Stile", sagt sie.
Anabel Montesinos hat zwei hochgelobte Alben herausgebracht, auf denen sie die Schönheit der spanischen Musik feiert. Neben ihrem klassischen Repertoire, dessen Einflüsse von der Renaissance bis zur Gegenwart reichen, hat sich die junge Gitarristin auch der populären Musik von z. B. den Beatles oder Queen verschrieben. Im Jahr 2022 veröffentlichte sie ihr drittes Soloalbum: "Alma Llanera" ist wiederum der lateinamerikanischen Musik gewidmet.
Derzeit tourt die Spanierin durch die Welt (gerne auch im Duo mit ihrem Ehemann Marco Tamayo, der ebenfalls virtuos Gitarre spielt), lehrt in Barcelona und ist Botschafterin der Künstlerplattform „strömmar“.
[ES] Anabel Montesinos (Gitarre)
Der russische Gitarrist, Komponist und Innovator steht stellvertretend für eine neue Generation in der Gitarrenwelt: Seine außergewöhnliche Art des Fingerstyles und sein einzigartiges Instrument schlagen eine Brücke zwischen Alt und Neu: Sechs Alben und weltweite Tourneen, Konzerte in den renommiertesten Häusern, aber auch online sich viral verbreitende Videos machen Misko zu einem modernen Meister an der Gitarre.
Nachdem er als Jugendlicher drei Jahre Privatunterricht für sein Gitarrenspiel bekam, eignete er sich den Rest seines musikalischen Könnens autodidaktisch an. Im Oktober 2018 wurde er von dem britischen Magazin "MusicRadar" mit dem Titel "Gitarrist des Jahres" ausgezeichnet.
2021 entwickelten die deutsche Marke "Baton Rouge Guitars" und Misko ein noch nie dagewesenes Instrument, um all die neuen Ideen zu verwirklichen, die das Gitarrengenie mit einem herkömmlichen Instrument nicht umsetzen konnte. Die Frankenstein Guitar ist die einzige Akustikgitarre der Welt, die es dem Spieler erlaubt, dank des eines dreifachen Verstimmungssystems, das mit einem perkussiven Drumkit-System und 14 Tonabnehmern modifiziert wurde, schnelle Stimmänderungen im Handumdrehen vorzunehmen, um einen wahrhaft massiven Klang zu erzeugen. 2023 wurde die Alexandr Misko Signature Guitar in Zusammenarbeit mit "Baton Rouge Guitars" auf der Grundlage des experimentellen Frankensteins veröffentlicht. Miskos Ziel war es, eine einzigartige, aber erschwingliche Gitarre zu schaffen, die auf das moderne Fingerstyle-Spiel zugeschnitten ist.
Alexandr Misko arbeitet unermüdlich mit Musikerkollegen wie Jon Gomm, Mike Dawes, Andrea Valeri und Alan Gogoll zusammen. 2023 zog der Russe nach Deutschland um – so hat er die Möglichkeit, mit anderen europäischen KünstlerInnen zusammenzuarbeiten
Obwohl er erst 26 Jahre alt ist, haben Miskos Auftritte sowohl in seinem Heimatland als auch im Ausland große Anerkennung erlangt. Mit seinem besonderen Stil, der technische Innovation und Virtuosität verschmelzen lässt, spricht er eine universelle Sprache: Miskos Arrangements überwinden mühelos kulturelle Grenzen.
[RUS] Alexandr Misko (Gitarre)
FORUM GESTALTUNG & MORITZHOF
Moritzplatz 1 . 39124 Magdeburg
18.30 Uhr
Festivalticket (limitiert, für alle Konzerte des Festivals): 110 €
Tagesticket (für alle Konzerte des jeweiligen Tages):
VVK 30 €/25 € ermäßigt | AK 35 €/30 € ermäßigt
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