ACHTUNG: Krankheitsbedingt wird der Vortrag gehalten von: Nir Lasri, stellv. Vorsitzender der DIG Arbeitsgemeinschaft Magdeburg
Die Arbeitsgemeinschaft Magdeburg der Deutsch-Israelischen Gesellschaft erklärt die Wahl des Vortragsthemas:
Das Massaker vom 07.10.2023 markiert in der Geschichte des Antisemitismus und für die Entwicklung des Nahostkonflikts eine Zäsur. Mehr als 1.200 Israelis wurden niedergemetzelt, mehr als 200 als Geiseln entführt. Dennoch wird über das antisemitische Motiv dieses Terrors kaum diskutiert. Umso häufiger ist stattdessen von „Opfern auf beiden Seiten“ oder einer „Gewaltspirale“ die Rede, so als handele es sich um Scharmützel, für die beide Seiten gleichermaßen Verantwortung trügen.
Im Rahmen unserer Veranstaltung wird Matthias Küntzel die Bedeutung dieses Massakers und dessen historische und ideologische Hintergründe herausarbeiten und die sich daraus ergebenden Handlungsoptionen zur Diskussion stellen.
Matthias Küntzel ist Politikwissenschaftler und Historiker und Träger des „Theodor Lessing-Preis“ 2022. Er publiziert hauptsächlich über Antisemitismus im Islam, Islamismus und Nationalsozialismus sowie die deutsche und europäische Nahost- und Iranpolitik. Seine Bücher, wie zum Beispiel „Djihad und Judenhass“ (Freiburg 2002), „Die Deutschen und der Iran“ (Berlin 2009) und „Nazis und der Nahe Osten“ (Leipzig 2019) wurden in mehrere Sprachen übersetzt
Dass die Nazis zwischen 1937 und 1945 keinen Aufwand scheuten, um den Antisemitismus unter Muslimen zu schüren, ist in Deutschland kaum bekannt. Dabei ist gerade diese Facette der deutschen Vergangenheit hochaktuell. Die Begegnung des Nahen Ostens mit der Nazi-Ideologie war zwar kurz, doch sie wirkt bis heute weiter nach. Denn während der Nazi-Antisemitismus überall sonst in der Welt diskreditiert war, konnte er sich in der arabischen Welt als Weltanschauung erhalten. Erst wenn wir begreifen, wie stark die moderne Nahostgeschichte von den Nachwirkungen des Nationalsozialismus geprägt ist, werden wir den Judenhass in dieser Region und dessen Echo unter Muslimen in Europa richtig deuten und adäquate Gegenmaßnahmen entwickeln können.
Eine Veranstaltung der Arbeitsgemeinschaft Magdeburg der DIG e. V. in Kooperation mit der Gesellschaft für Christlich-Jüdische Zusammenarbeit Sachsen-Anhalt e. V.
Die Tage der jüdischen Kultur und Geschichte sind ein Gemeinschaftsprojekt von:
• Forum Gestaltung e. V.
• Förderverein „Neue Synagoge Magdeburg“ e. V.
• Arbeitsgemeinschaft Magdeburg der DIG e. V.
• Gesellschaft für Christlich-Jüdische Zusammenarbeit Sachsen-Anhalt e. V.
• Jüdische Gemeinde zu Magdeburg e. V.
• Jüdischer Frauenverein BeReshith e. V.
• Sozial-kulturelle Vereinigung „Meridian“ e. V.
• Synagogen-Gemeinde zu Magdeburg K.d.ö.R.
Mit freundlicher Unterstützung von:
• Kulturbüro der Landeshauptstadt Magdeburg
• Staatskanzlei und Kulturministerium Sachsen-Anhalt
• Landeszentrale für politische Bildung Sachsen-Anhalt
• Lotto GmbH Sachsen-Anhalt
• Hotel Ratswaage, Magdeburg
• Städtische Werke Magdeburg
19.00 Uhr
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