Menschen in ihrem Milieu

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22
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11
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2022
thema
Ausstellung
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Straßenszenen in Steinzeug:

Das Forum Gestaltung Magdeburg zeigt die erste Personalausstellung mit Werken des Bildhauers Hans Wewerka.

VON KAI AGTHE

MAGDEBURG/MZ - Jeder Statuette von Hans Wewerka ordnet man beim Gang durch die Ausstellung sofort einen Platz in den eigenen vier Wänden zu. Der „Seemann“ könnte bei den Ostsee-Büchern seinen Blick in die Ferne richten, die drei „Eulen“ in jenem Fensterstehen, an dem sich das Vogelhäuschen befindet, und der traubentragende „Putto“ wäre im Weinregal ganz gut aufgehoben. Das ist indes nur Tagträumerei, da das Gesamtwerk von Hans Wewerka sehr überschaubar ist und seine Objekte im Kunsthandel kaum mehr erhältlich sind. Das Forum Gestaltung Magdeburg zeigt jetzt die erste Personalausstellung zu Wewerka (1888-1915), der 1911 von Düsseldorf in die Elbestadt wechselte, wo er an der Kunstgewerbeschule in der Brandenburger Straße die Klasse für Bildhauer und Modelleure unterrichtete. Jene Schule mithin, deren Räume heute das Domizil des Forum Gestaltung ist. Wewerka lehrte hier bis zum Beginn des Ersten Weltkrieges, dessen Opfer er im September 1915 wurde. Viel Zeit, ein eigenes Werk zu schaffen, blieb ihm bis zu seinem frühen Tod in einem Feldlazarett an der Westfront im Alter von 27 Jahren also nicht. Dennoch machte er sich früh einen Namen im Bereich der künstlerischen Keramik. Überliefert sind von ihm vor allem glasierte Statuetten aus Steinzeug, etwas mehr als 50 an der Zahl, die zum überwiegenden Teil blau-grau oder kölnisch-braun glasiert sind. Porträtiert hat Wewerka meist einfache Menschen aus dem, um Heinrich Zille zu zitieren, „Milljöh“: Marktfrauen, die Körbe tragen oder als Klatschbasen Neuigkeiten austauschen, Männer, die Obst feilbieten oder, die Hände tief in den Manteltaschen vergraben, als Demonstrant auf der Straße unterwegs sind.

Unser Ziel war die vollständige Präsentation von Hans Wewerkas Schaffen. Das ist uns gelungen,

sagt Norbert Pohlmann, der Geschäftsführer des Forum Gestaltung.

Zum gesamten Artikel vom 22.11.2022