Die Debatte um das Magdeburger Pferdetor bricht nicht ab. Vom Architekten Albin Müller entworfen, war es 1927 Teil der Deutschen Theaterausstellung in Magdeburg. Doch es ist inzwischen nicht mehr standsicher und muss rückgebaut werden. Für den Wiederaufbau gibt es enge Grenzen, denn 2027, zum 100. Jubiläum der Theaterausstellung, soll das Pferdetor wieder stehen. [...]
Dass ein so markantes Bauwerk der Stadt plötzlich einzustürzen droht, verwundert. Über eine Sanierung ist zwar schon länger debattiert worden, nicht aber über einen Abriss.
Für Norbert Pohlmann vom Magdeburger Forum Gestaltung zeigt sich darin jedoch nicht nur ein finanzielles Problem. Zwar stehe das Pferdetor seit fast einhundert Jahren, es fehle aber das städtebauliche Verständnis für die gesamte Anlage. "Zu DDR-Zeiten war dieses Tor eine Parkplatzbegrenzung – und das hat gezeigt, wie begrenzt die Fantasie war, in Bezug auf dieses Areal", so Pohlmann. Auch der Beschluss zum Wiederaufbau ändert aus seiner Sicht daran nichts.
Im Forum Gestaltung wird vor allem an die Zwanziger Jahre erinnert, als Magdeburg sich als Stadt der Moderne präsentierte.
Vor einhundert Jahren gab es Visionen für die Stadt, die Pohlmann nun vermisst: "Magdeburg hat eine Reputation wiederzuerobern, als Ausstellung 'Stadt und Ort der Moderne'. Und insofern geht mir die Diskussion zu kurz, was wohl wie teuer wird." Ursprünglich war das Pferdetor Teil der Ausstellungsarchitektur und gliederte das Gelände. In den vergangenen Jahrzehnten war es jedoch allenfalls ein Fotomotiv.