Liebe Freundinnen, liebe Freunde,
zunächst ist es mir gerade heute ein großes Bedürfnis, Ihnen zu sagen, wie sehr ich mich darüber freue, Sie in unserer Mitte zu wissen und wie Sie - mittendrin - die Stadtgesellschaft bereichern.
Auch nicht von ungefähr heute möchte ich Ihnen mitteilen, dass das Programm zu den Tagen der jüdischen Kultur und Geschichte Magdeburg 5785 / 2024, das wir gemeinsam erarbeitet haben, fertiggestellt ist. Ab dem 28. Oktober werden dann jüdische Kultur, jüdische Geschichte, wird jüdisches Leben in der Landeshauptstadt Magdeburg prägnanter gegenwärtig sein als sonst. Und das ist gut so!
Denn die Ereignisse in der Welt, aber auch vor der eigenen Haustür machen sprachloser.
Wortlos aber dürfen wir nicht sein, auch wenn sie fehlen, die Worte, und das Gesagte, sobald es das Herz verlässt, zu Asche werden will im Mund und wenig zu taugen scheint für das Beschreiben erlebter Geschichte und das allgegenwärtige Töten die Gedanken in Richtungen zwingt, die zu denken wir tatsächlich entwöhnt waren, um das Ambivalente gemeinsam auszuhalten. Wir Suchende werden sie finden, die Worte. Und die Wege.
Denn zu hoffen, entwöhnen wir uns nicht: Shalom.
Seien Sie mit weit offenen Armen eingeladen und lassen Sie uns das Leben feiern, täglich und ganz besonders zu den Tagen der jüdischen Kultur in Magdeburg.
Herzlichst,
Ihr Norbert Pohlmann
Programm Tage der jüdischen Kultur und Geschichte 2024
Jehuda Amichai
Der Ort an dem wir recht haben
An dem Ort, an dem wir recht haben,
werden niemals Blumen wachsen
im Frühjahr.
Der Ort, an dem wir recht haben,
ist zertrampelt und hart
wie ein Hof.
Zweifel und Liebe aber
lockern die Welt auf
wie ein Maulwurf, wie ein Pflug.
Und ein Flüstern wird hörbar
an dem Ort, wo das Haus stand,
Das zerstört wurde.