Archiv Forum Gestaltung

Das Archiv Forum Gestaltung ist eine Werk- und Dokumentensammlung zur Geschichte der Kunstgewerbe- und Handwerkerschule Magdeburg. Sie umfasst derzeit etwa viertausend Arbeiten von Schülern und Lehrern, die als Dauerleihgaben und Schenkungen an den Forum Gestaltung e. V. gelangt sind. Sie stammen aus der Zeit vom ausgehenden 19. Jahrhundert bis 1963 und können somit die Hochzeiten in der Entwicklung der Schule beispielhaft dokumentieren. Dabei handelt es sich zum überwiegenden Teil um Arbeiten auf Papier (Zeichnung, Druckgrafik, Fotografie), doch sind auch Gegenstände aus Metall, Glas und originale, in den Werkstätten der Schule hergestellte, Möbel darunter.

Grundstock der Sammlung sind die Arbeiten, die Wilhelm Paulke, einer der dienstältesten Lehrer der Anstalt, während der Schließung der Schule im Jahr 1963 vor der Vernichtung rettete. Ein gleichfalls sehr umfängliches Konvolut brachte Norbert Eisold in die Sammlung ein. Es entstand im Wesentlichen aus Schenkungen, die im Rahmen seiner Forschungen zur Schulgeschichte an ihn gelangt sind, so von Bernhard Dexel (Nachlass Walter Dexel), Hermann Eidenbenz, dem Magdeburger Fotografen Horst Thorau und den Nachkommen von Willy Kruschwitz, der vor dem Ersten Weltkrieg an der Schule studiert hatte. Daneben ist die Sammlung in den vergangenen Jahren durch zahlreiche Schenkungen aus Privathand bereichert worden, so u. a. von Anne Lahr (Nachlass aus Studienarbeiten von Gerhard Lahr), Marlies Rogge (u. a. Werke von Albin Müller und Fritz von Heider), Reginald Richter (Glasobjekte von Marga Hamann), Dieter Ramdohr (u. a. Plakate von Wilhelm Deffke), Dr. Gerd Hofmann (Arbeiten von Felix Bartl) oder den Nachkommen eines ehemaligen Schülers aus Kiel, denen wir u. a. zwei exponierte, in der Schulwerkstatt hergestellte Möbelstücke verdanken.

ganz modern*, die ständige Ausstellung zur Geschichte der Kunstgewerbe- und Handwerkerschule, die seit dem 28. 11. 2019 im Werkstatttrakt des Gründungsbaus (Schinkel-Vischer-Bau) der Schule gezeigt wird, speist sich fast ausschließlich aus eigenen Sammlungsbeständen.

Daneben haben Werke der Sammlung in den vergangenen Jahren immer wieder in eigenen und fremden Publikations- oder Ausstellungsvorhaben im In- und Ausland Aufnahme und Würdigung gefunden. Die bislang noch nicht erfolgte wissenschaftliche Aufarbeitung der Sammlung als einer überregional bedeutsamen Quelle zur Bildungsgeschichte des 19. Jahrhunderts wird somit zu einer immer dringlicheren Aufgabe.