Zu den „Szenen einer Ausstellung“ gehören nicht nur die Großfotografien auf dem Stadthallenareal, die an die legendäre Deutsche Theaterausstellung Magdeburg1927 erinnern, sondern auch ein reichhaltiges kulturelles Programm. Dazu gehört eine mit Live-Musik begleitete Stummfilmreihe im Forum, FilmStücke genannt: Das sind Stummfilme aus den Zwanzigern, um die Bandbreite des kulturellen Lebens und der künstlerischen Ausdrucksformen dieses ebenso interessanten wie ambivalenten Dezenniums zu dokumentieren. Gerald Rabe (Gitarre) und Andreas Gentzsch (Schlagzeug) sind die augenzeugen, und die liegen den Zuschauern gehörig in den Ohren.
Der Mann mit der Kamera (UdSSR 1929)
Ein Filmklassiker von Dziga Vertov
„Ein wegweisendes Experiment und eines der erstaunlichsten Filmdokumente seiner Zeit: Dziga Vertov dokumentiert den Tagesablauf einer großen sowjetischen Stadt, montiert aus Moskau, Kiew und Odessa. Er verzichtet auf narrative (literarische) und inszenierend-gestaltende (theatralische) Elemente und setzt allein auf die Wirkung der Montage. Filme sollten nach Vertovs Überzeugung generell und ausnahmslos das »Leben so zeigen, wie es ist«; jede Art von Inszenierung war ihm Verfälschung und Unterschätzung des Publikums.
DER MANN MIT DER KAMERA ist ein filmisches Manifest, von dessen avantgardistischem Wagemut das Kino als Kunstform weiterhin zehrt.“
(Arte edition/absolut Medien)